Service
Anregungen und Inspirationen, Materialien und Hinweise – dieser Service-Bereich bietet viele Details rund um Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Und rückt die Genossenschaftsidee ins Scheinwerferlicht. Ganz so, wie es passt – beispielsweise bei Vertreter- und Mitgliederversammlungen. Oder wenn die Kolleginnen und Kollegen fragen: „Wie war das eigentlich?“ Oder wissen wollen: „Warum ist die Genossenschaftsidee so derart vital?“ Hier die Antworten!
Raiffeisen aus der Nähe betrachtet – von Biographen und Experten
Als 2018 in ganz Deutschland der 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen gefeiert wurde, war dies auch Anlass für eine Reihe von neuen Publikationen, die Leben und Werk des Mannes aus dem Westerwald in den Mittelpunkt rückten. Liegt das Raiffeisen-Jubiläum inzwischen auch einige Jahre zurück – die damaligen Neuerscheinungen haben an Aktualität nichts verloren und geben umfassend Auskunft über den „Genossenschaftspionier“. Was alle Beiträge eint: Sie entstanden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft und sind in deren Archiv in Hachenburg jederzeit verfügbar und einsehbar (Kontakt: info@raiffeisen-gesellschaft.de).
Paul-Josef Raue war über 20 Jahre Chefredakteur von mehreren Zeitungen in Deutschland (u. a. Braunschweiger Zeitung, Thüringer Allgemeine). In seinem Ruhestand schrieb er „die Reportage eines Lebens, erzählt von einem Journalisten“ – es wurde die „Biografie über den Gründer der modernen Genossenschaften“, über Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der ein „nachhaltiges Leben“ führte, „voller Tragik, Widersprüche und Niederlagen, aber auch voller Glück, Erfolg und Zufriedenheit“.
Paul-Josef Raue schuf ein umfassendes Lebensbild des Westerwälders, kam seinen Stärken und Schwächen auf die Schliche, verbunden mit großer Sympathie für den „Vordenker einer solidarischen Gesellschaft“. Unbedingt lesenswert!
(Nur ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung seines Buches ist Paul-Josef Raue im März 2019 in Wolfenbüttel gestorben; die Erinnerung an ihn wird immer bleiben.)
Als Side-Kick von Harald Schmidt wurde er geradezu berühmt, anschließend rückte er zum Wanderexperten auf, schrieb Bücher und blieb den Bühnen treu. 2018 unternahm er „eine beeindruckende Bildungsreise“ und wurde zum Raiffeisen-Fan: Manuel Andrack. Viele Wochen war er unterwegs, entdeckte Genossenschaften, war fasziniert von Vielfalt und Verbreitung. Zurück zu Hause im Saarland, versammelte Manuel Andrack das Erlebte in einem Buch. Texte und Fotos wechseln sich ab und sorgen für eine Summa genossenschaftlichen Handelns in ganz Deutschland.
Hier wurde über das Jubiläumsjahr 2018 berichtet und informiert, gab es Karikaturen aus der „wunderbaren Welt der Genossenschaften“, schrieb Ulrich Wickert eine ganz besondere Kolumne, wurde die „Deutschland eG“ vorgestellt und hatten Essays die Überschrift „Genossenschaften: Kapitalismus ohne Kapitalisten“. Die zahlreichen Autoren hatten keinen Mangel an Themen aus der genossenschaftlichen Welt, das machte das Magazin gemeinsam zum deutschlandweiten „Jubiläumsjahrbegleiter“.
Raiffeisen und seine Idee – die Master-Präsentation für viele Zwecke
Dieses Angebot der Raiffeisen-Gesellschaft rückt Leben und Werk von Friedrich Wilhelm Raiffeisen in den Mittelpunkt, ganz gleich bei welcher Gelegenheit: Eine Master-Präsentation (Programm: Microsoft PowerPoint) mit über 20 Folien gibt den umfassenden Überblick. Die „offene Datei“ kann den individuellen Bedarfen „vor Ort“ angepasst werden. Bei Interesse bitte kurze Mail, wir senden Ihnen die Präsentation umgehend zu: info@raiffeisen-gesellschaft.de.
Raiffeisen und seine Idee – als Ausstellung auf Wanderschaft
Die Wanderausstellung der Raiffeisen-Gesellschaft tourt durch Deutschland und war bereits u. a. in Altenkirchen, Budenheim, Neuwied und Offenbach zu Gast.
Die Ausstellung informiert auf vier Tafeln über das Engagement rund um den Genossenschaftsgründer. Ein Schwerpunkt dabei: Junge Menschen ansprechen und ihnen Genossenschaften als ein Modell für die Zukunft vorstellen.
Die Ausstellung ist ein ideales „Begleitboot“ für Mitglieder- und Vertreterversammlungen sowie Veranstaltungen aller Art und ist zudem federleicht montiert und aufgestellt. Die Leihe ist kostenlos (außer ggf. Versandkosten). Anfragen für freie Termine bitte bei: info@raiffeisen-gesellschaft.de
Raiffeisen und seine Idee – in acht Videos modern erklärt
Sie bringen die Genossenschaftsidee auf den Punkt – kompakt, umfassend, unterhaltsam. In insgesamt acht Videos werden die aktuelle Bedeutung und die historischen Wurzeln, ob in Deutschland oder weltweit, der genossenschaftlichen Welt vermittelt. Thomas Mende, Schatzmeister der Raiffeisen-Gesellschaft, und Anja Nettke-Nicolaus (ebenfalls Mitglied der Raiffeisen-Gesellschaft) sind die „Macher“ (und sind hauptberuflich beide für die DZ BANK AG tätig, in deren „Studio“ die Videos entstanden). Zu einzelnen Aspekten empfangen sie Gäste, die vertiefen und erläutern. Fazit: Toll gemacht und vielfältig einsetzbar. Alle acht Videos sind hier zu sehen: https://www.genossenschaftsidee.de/content/genossenschaftsidee/de/die-genossenschaftsidee/Genossenschaftsidee_Videos.html
Raiffeisen auf den Punkt gebracht – von ihm selbst
„Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“ - das ist das bekannteste Zitat von Raiffeisen. Doch es gibt noch viel mehr! Die folgenden Zitate sind zum großen Teil entnommen aus: Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Zitate, zusammengestellt und herausgegeben von Marvin Brendel, erschienen in der Reihe Geno | dition, Berlin 2018, 70 Seiten (mit Quellenverzeichnis und weiteren Literaturhinweisen).
Mit seiner Sammlung verleiht Marvin Brendel dem Genossenschaftsgründer aus dem Westerwald ein so farbiges wie facettenreiches Gesicht. Sein Anspruch, Friedrich Wilhelm Raiffeisen „als ganze Person mit seinen Ansichten und Einstellungen (...) besser kennenzulernen“, gelingt punktgenau. Den über 200 hier versammelten Raiffeisen-Zitaten stellt Marvin Brendel – Autor, Journalist und Wirtschaftshistoriker – profunde Einschätzungen zur Seite, die das „Kennenlernen“ komplementieren.
1 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und seine Idee
„Die veränderten Zeitverhältnisse und Umstände erfordern eine andere Betriebsart und eine andere Stellung der verschiedenen Wirtschaftsgenossen zueinander.“
„Die (...) wichtigste Frage (...): Lassen sich auch dem kleinen Landwirt die Wege des rationellen Betriebes öffnen und wie lassen sich auch ihm die Vorteile des Großbetriebes dienstbar machen.“
„Die gute Wirkung kann nur eine allmähliche sein.“
„Genossenschaften sind immer das, was menschliche Einsicht, geistige Kraft und persönlicher Mut aus ihnen machen.“
„Durch das Zusammenwirken <in einer Genossenschaft> wird die Kluft zwischen Reich und Arm mehr und mehr überbrückt.“
„Eine allseitige Beteiligung ist dringend anzuraten.“
2 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und die Praxis
„Der Bauer, der Handwerker, ja sogar der Tagelöhner (...) müssen (..) ihren Bankier, ihre Kasse haben, in welche sie ihre Ersparnisse einlegen, von der sie den notwendigen Bedarf an Geld jederzeit entnehmen können, und zwar zu einem möglichst günstigen Zinsfuß.“
„Mitgliedern, welche weder fleißig noch sparsam und schlechte Haushälter sind, und welche die Darlehn voraussichtlich nur dazu benutzen werden, leichtsinnig Schulden zu machen, wird Geld, selbst auch bei Stellung der besten Bürgen, nicht zu gewähren sein.“
„Ein möglichst hohes Reservekapital ist für einen Verein der in Rede stehenden Art ein dringendes Bedürfnis. Es (...) gibt diesem (..) den rechten Kern, den inneren Halt und eine Sicherheit zum Fortbestehen.“
3 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und das Management
„Zuverlässigkeit des Charakters und gemeinnützige Gesinnung sind die Haupterfordernisse für die Verwaltungsorgane.“
„Dem Vorstand sind alle mit irgendeiner Gefahr verbundenen Geschäfte ausdrücklich verboten.“
„Es muss jedes gewagte Geschäft beharrlich ausgeschlossen werden.“
„Es kommt auf <die> Zuverlässigkeit des Charakters sowie besonders darauf an, ob das Herz warm für die Mitmenschen schlägt.“
4 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und die Selbsthilfe
„Derartige Vereine sind nur dann lebensfähig (...), wenn sie auf die unbedingte Selbsthilfe gegründet sind.“
„Selbsthilfe (..) bewirkt die Entfaltung sowie die möglichst ausgedehnteste Anwendung und Nutzbarmachung der Kräfte der Bevölkerung und des Bodens.“
„Möchte (..) die ländliche Bevölkerung (...) sich (..) zur Selbsthilfe aufraffen und gemeinschaftlich die in ihr wohnende Kraft zum eigenen Vorteile verwenden.“
„Bei den Bedürftigen (...) wird (...) das Bestreben hervorgerufen, alle moralischen und physischen Kräfte auf das Höchste anzuspannen.“
„Wir müssen uns selbst helfen. Alle Bedingungen dazu sind vorhanden, alle Mittel und Kräfte stehen uns reichlich zu Gebote. Wir brauchen dieselben nur zur Anwendung zu bringen.“
5 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und „Vater Staat“
„Die Gesetzgebung wird es sich (...) zur Aufgabe machen müssen, der freiheitlichen Entwicklung der Vereine die Wege zu bahnen und für eine berechtigte Selbsthilfe die Hindernisse zu beseitigen.“
„Es wird allseitig vergessen, dass Gesetze allein nicht helfen können.“
„Es können (...) nur solche Gesetze in Betracht kommen, welche den Bestrebungen der Bevölkerung, sich selbst emporzuarbeiten, die Wege ebnen.“
6 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und das lokale Handeln
„Der Vereinsbezirk ist tunlichst klein abgegrenzt, um bei der dadurch ermöglichten genauen Personenkenntnis auf jedes einzelne Mitglied nötigenfalls moralisch einwirken zu können.“
„Die Mitglieder eines (...) kleinen Vereins können nichts Besseres tun, (...) <als> sich jeden Sonntagnachmittag zu versammeln, um in gemütlicher Weise die gemeinsamen wirtschaftlichen Angelegenheiten zu beraten.“
7 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und das Ganzheitliche
„Die Darlehnskassen-Vereine <sind> nicht allein Geldinstitute. Sie sollen auch erziehlich auf ihre Mitglieder einwirken. Durch Vorträge (...) in den Generalversammlungen sollen die Mitglieder über all das, was zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage not tut, belehrt werden.“
„Es ist nicht die Aufgabe der Darlehnskassen-Vereine, in kurzer Zeit möglichst großen Gewinn zu machen, sondern ihren Mitgliedern in jeder Beziehung zu helfen.“
„Der Erwerb von Immobilien ist das beste Mittel, Fleiß und Sparsamkeit für alle Familienmitglieder nachhaltig zu erzeugen.“
8 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und sein Glauben
„Es gibt nur ein Mittel, die sozialen und besonders auch die wirtschaftlichen Zustände zu bessern, nämlich die christlichen Prinzipien, selbstredend ohne Rücksicht auf Konfession, in freien Genossenschaften zur Geltung zu bringen.“
„Die christliche Solidarität muss zu einem allgemeinen Grundsatz werden und ins allgemeine Bewusstsein muss übergehen, das Gefühl der Pflicht, das man neben der Fürsorge für sich und die Seinen auch für die Mitmenschen tätig zu sein hat.“
„Die soziale Frage ist durch Christus längst gelöst. (...) Sie liegt einfach in der organsierten Fürsorge für die Geringsten, die schwächeren Glieder der Gesellschaft.“
9 Friedrich Wilhelm Raiffeisen und das Thema Bildung
„Der beste Kampf gegen die Armut <ist> eine gute Schulbildung.“
„Was Du einmal gelernt hast, kann Dir niemand nehmen, es wird Dir im späteren Leben nützlicher sein als Geld.“
„Um die Jugend (...) zu erziehen, sind tüchtige, wohlausgebildete Volksschullehrer erforderlich, und um diese zu erlangen, ist es dringend nötig, das Einkommen derselben mit Rücksicht auf die jetzigen Verhältnisse angemessen zu erhöhen.“
Raiffeisen und seine Idee – heute realisiert
Die Gründung einer Genossenschaft ist kein Hexenwerk. Wenngleich: Aus dem Ärmel geschüttelt klappt’s auch nicht. Von der Idee der Gründung einer eG bis hin zur Eintragung im Genossenschaftsregister sind einige Dinge zu beachten: Businessplan, Satzung, Gründungsversammlung, Protokolle etc. Deshalb ist es gut, dass es Beratung und Begleitung beim Gründungsprozess gibt – z. B. beim Genoverband. Zum Einstieg in die Materie finden sich hier zahlreiche Informationen und Details: https://www.genoverband.de/genossenschaft-gruenden/informationen-fuer-gruender/