Und auch das ist eine Besonderheit in der rheinland-pfälzischen Schullandschaft: Ausgehend von der Bedeutung der Weltsprachen Englisch und Spanisch werden sie genau in dieser Reihenfolge ab Klasse fünf und sechs angeboten. Ab Klasse acht folgt Französisch als Alternative zum Wahlpflichtfach Wirtschaft oder Informatik. Und schließlich: „Die neue Weltsprache ist Chinesisch und so bieten wir zusätzlich zur sonstigen Sprachenfolge im Rahmen der Arbeitsgemeinschaften Chinesisch ab Klasse acht an“, so Meffert. Er will im positiven Sinne „Kapitäne ausbilden und keine Matrosen.“ Und keine Frage, auch die so genannte vierte Kulturtechnik, die Medienkompetenz, spielt am Campus eine große Rolle: Elektronische Tafeln, ein hohes Maß an Digitalisierung bis hin zum Online-Klassenbuch, auf das auch die Eltern Zugriff haben, sowie die Integration von Laptops in den Unterricht ab Klasse acht sind Ausdruck modernen Lernens.
Der Weg zum Raiffeisen-Campus, das beschrieb Martina Düring, war nicht vorgezeichnet: Alles begann damit, „dass wir als Eltern gesagt haben: Uns gefällt etwas nicht.“ Das damals existierende schulische Angebot habe nicht überzeugt. Wegweiser, um es besser zu machen, habe man jedoch auch keine gehabt. Durch den Glauben, die Ideen und Kenntnisse vieler Köpfe schließlich habe der Raiffeisen-Campus Gestalt angenommen. Derzeit noch untergebracht in der Wirgeser Realschule plus, steht demnächst der Umzug des Raiffeisen-Campus nach Dernbach an, wo derzeit der frühere Verwaltungssitz eines Unternehmens umgebaut und erweitert wird.
Die Weyerbuscher Gespräch, das wurde deutlich, konnten die schulische Organisation und Ausrichtung längst nicht abschließend beschreiben und diskutieren. Dr. Ralf Kölbach, Vorstand der Westerwald Bank, die den Campus auch finanziell unterstützt, hatte bereits zu Beginn die Einzigartigkeit der Schule dargestellt. Resümierend stellte er fest, „dass der Raiffeisen-Campus mit seinem schulischen Konzept die Herausforderung, die Ideale Raiffeisen in die Gegenwart zu übertragen, beispielgebend umsetzt.“ Und in der Tat: Beispielgebend scheint der Campus ohnehin zu sein, denn Vorstand Dr. Jörn-Peter Kukuk berichtete auch von Anfragen anderer Schulen und Initiativen, die vom Westerwälder Privatgymnasium lernen wollen.
Artikel aus der Rhein-Zeitung: "Wo Raiffeisen zum Schulalltag gehört" (PDF)