März
19
Weyerbusch

Genossenschaftsidee als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt

In einer feierlichen Festveranstaltung in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung am 16. März in Berlin wurden die Träger der ersten 27 Traditionen und Wissensformen im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes ausgezeichnet. Die entsprechenden Urkunden wurden von Frau Kulturstaatssekretärin Monika Grütters überreicht.

Unter den 27 ausgezeichneten Organisationen sind auch die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, die gemeinsam den Antrag für die „Genossenschaftsidee“ eingebracht haben. Dr. Manfred Wilde, Oberbürgermeister von Delitzsch und Josef Zolk, ehemaliger Bürgermeister von Flammersfeld, die den Antrag federführend erarbeitet hatten, zeigten sich – wie alle Unterstützer – hocherfreut über diese Anerkennung und Auszeichnung, zumal die „Genossenschaftsidee“ durch die Bundesregierung als erster und bisher einziger deutscher Vorschlag jetzt für die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit bei der UNESCO eingereicht wird.

Werner Böhnke und Dietmar Berger, die Vorsitzenden der Deutschen Raiffeisen- bzw. Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, übergaben in diesem Zusammenhang im Rahmen der Veranstaltung die für die UNESCO notwendigen Bewerbungsunterlagen an den Vertreter des Auswärtigen Amtes, der die wichtige Rolle der Genossenschaften herausstellte. „Mit der Nominierung der Genossenschaften wollen wir einen neuen Akzent für die Vielfalt auf der UNESCO-Liste setzen“, betonte Andreas Meitzner vom Auswärtigen Amt und machte deutlich, dass Genossenschaften als Idee der Selbsthilfe heute eine weltweite Bedeutung und Resonanz haben. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz und sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth und Walter Schumacher,
Kulturstaatssekretär in Mainz, gratulierten den ausgezeichneten Organisationen und unterstrichen die Bedeutung der Genossenschaftsidee als ein allen Interessenten offen stehendes, überkonfessionelles Modell der bürgerschaftlichen Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen. Diese Idee eröffne breiten Bevölkerungsschichten neue Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und erweise sich bis heute als sehr dynamisch und einflussreich.

Bild v.l.n.r.: Werner Böhnke, Vorsitzender der Raiffeisen-Gesellschaft, Dietmar Berger, Vorsitzender der Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, Josef Zolk, Bürgermeister (a. D.) der Verbandsgemeinde Flammersfeld, Dr. Manfred Wilde, Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch, Dr. Enrico Hochmuth, Leiter Schulze-Delitzsch-Haus.