Julia Binder und Thomas Middelanis möchten ein Langzeit-Forschungs- und Bildungsprojekt aufbauen, das Innovationen in der Landwirtschaft für alle zum Erfahren, Evaluieren und Verstehen zugänglich macht. Dies unternehmen sie gemeinsam mit immer mehr Interessierten aus der breiten Gesellschaft, der Landwirtschaft und der Wissenschaft. Konkret geht es um Agroforstsysteme, die Kombination von Gehölzreihen mit der Acker- oder Grünlandnutzung. Das sind Ökosysteme, die mehr ökologische Interaktion, mikroklimatische Effekte und Bodenökologie zulassen als einfach nur Äcker, Wiesen oder Weiden. Agroforstsysteme zu erforschen, heißt sie besser zu verstehen, mit allen beteiligten Stakeholdern über Erwartungen an die sich verändernde Kulturlandschaft zu sprechen – und Agroforstsysteme zu erforschen, heißt auch Artenkenntnis und ganzheitliches ökologisches Wissen aufzubauen.
Das Projekt beteiligt viele interessierte Laien an der wissenschaftlichen Begleitforschung der Agroforstwirtschaft. Die Bürgerwissenschaftler*innen organisieren sich in Lokalgruppen an jedem Hof, lernen die Landschaft vor der Haustür und ihre vielen Arten nun so richtig kennen. So stehen Agroforstsysteme für die Begegnungspunkte zwischen Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
Die Raiffeisen-Gesellschaft gratuliert allen Preisträger herzlich zum „Platz auf dem Treppchen“. Zugleich ein herzlicher Dank an die Ideenspender*innen aus ganz Deutschland – sie alle stehen für Kreativität, Aufbruch und Zuversicht. Eine großartige Resonanz! 2024 findet der nächste Ideenwettbewerb statt. Schon jetzt ist die Vorfreude groß!